Unser Oscar

Über unseren “King Oscar” habe ich ja schon in einem anderen Kapitel berichtet, was dieser Kater für ein besonderer Kater ist. Wie er vor einigen Jahren unseren kleinen “Kackadu” Kasimir zum reinlichen Kater erzogen hat, und ihn in die Gepflogenheiten des Jagens und Schleichens eingeführt hat und wie man sich als Hauskater benimmt.

Worüber ich aber hier berichten möchte ist eine wahrlich noch interessantere Geschichte.

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Oscar ist kein typischer Schmusekater. Er lässt sich auch nicht so gerne streicheln wenn wir es wollen, nur wenn ER es will lässt er es zu. Bin ich schlecht drauf oder nicht ausgeglichen, zieht er sogleich seinen Körper unter meiner streichelnden Hand weg. Setze ich mich vor den Stuhl auf dem er sitzt und versuche mich mit ihm zu verbinden, steht er auf und geht. Er ist eine männliche Diva, launisch und exentrisch.

Vor etwa 2 Jahren machte sich Oscar bei uns sehr rar. Wir vermuteten, dass es ihm hier zu Haus zu unruhig wurde, denn es gab schon das ein oder andere Gerangel und Machtgehabe unter den Katzen. Unsere Bella hat oftmals schlichten müssen, sie sprang dazwischen wenn sie hörte, dass sich die Katzen ankeiften, und bellte dann, und die Schnurrbartträger bersteten auseinander.

Der Winter hatte sich schon verabschiedet und die Terrassentüren standen schon auf - auch bei unseren Nachbarn. Oscar besuchte sehr oft unsere Gartennachbarn und kam manchmal nur ein oder zweimal die Woche zum fressen nach Hause. Wir wunderten uns sehr darüber, waren aber dennoch zufrieden darüber, das es unserem Kater gut ging, und hinterfragten es auch nicht.

Nach einem dreiviertel Jahr, war Oscar wieder häufiger zu Hause anzutreffen. Und dann erfuhr ich auch warum er jeden Tag bei unserem Nachbarn war.

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Oscar hatte in jener Zeit, ihren Schwiegersohn begleitet. Er war an einem Gehirntumor erkrankt und sein Krankenbett stand im Wohnzimmer seiner Schwiegereltern, die ihn liebevoll mit ihrer Tochter zusammen pflegten. Oscar wurde zum täglichen Begleiter. Wenn er dort war, sprang er auf das Bett des jungen Mannes und blieb dort liegen, liess sich streicheln und blieb den ganzen Tag.

Als der junge Mann starb, ging Oscar nur noch ab und zu mal rüber um sich die eine oder andere Streicheleinheit abzuholen. Oscar kam wieder täglich und für längere Zeit nach Hause.

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Als unsere Bella krank wurde, sah man Oscar stets in ihrer Nähe. Wo Bella lag, da lag auch Oscar. Meist lagen sie auf dem Sofa, dicht an dicht.

Oscar begleitete Bella genauso auf ihrem Weg nach Hause, wie er auch unseren Nachbarn begleitet hat. Er ist schon ein bemerkenswerter Kater.

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Die letzten Nächte bevor Bella gestorben ist schliefen Bella und auch Oscar bei uns im Bett.

Der Tag an dem Bella ihre erlösende Spritze bekam und ich mit ihr auf ihrer Decke im Wohnzimmer am Boden saß, kam Oscar von draußen durch die Terassentür ins Wohnzimmer, sah uns buckelte, fauchte und rannte wie gestochen wieder raus. Er drehte um, sah zu uns herein und stand wieder vor der Tür, ich lies ihn rein und er legte sich zu uns auf die Decke dicht an Bellas leblosen Körper. Dann stand er auf putzte sich und sprang aufs Sofa, die Vorderpfoten auf die Lehne gestellt, ganz untypisch für eine Katze, und er sah aus wie ein Wachposten.... bis wir unsere Bella nach draussen in den Garten trugen !

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Noch Tage danach, wenn wir ein Licht für Bella an ihrem Grab anzündeten war der Kater bei uns und schlich um unsere Beine, und um Bellas Grab....

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Mit all unseren Tieren sind wir gesegnet worden. Jedes unserer wunderbaren Tiere ist etwas ganz Besonderes, und ich danke Gott dafür dass er uns zusammengeführt hat.

Es gibt im Laufe der Zeit sicher noch mehr zu berichten von unseren Tieren, ich werde es hier niederschreiben....

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